Christoph Wirl, Herausgeber vom Magazin TRAiNiNG hat mit Roman Szeliga, Gabriel Schandl und mir ein Interview geführt, wie wir die aktuelle Situation im Speaking-Markt einschätzen.

In der Pandemie hat sich auch gezeigt, wie wir alle in unserer Welt der Umbrüche mit zunehmender Komplexität, Ungewissheit und Widersprüchlichkeit gefordert sind.

Wir Speaker:innen können mit unseren Denkanstößen in kurzer Zeit höchst effektiv zur Innovationskraft einzelner Menschen, ganzer Unternehmen und damit auch unserer Gesellschaft beitragen. Deshalb schaue ich zuversichtlich in meine/unsere Speaker-Zukunft.

Ich habe die Krise auch genutzt, um mich als Speakerin zu positionieren. So habe ich auch eine zusätzliche Website für mich als Keynote Speakerin gestaltet.

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Wie hat die Corona-Krise den Speaker:innen-Markt verändert?

Der Speaker:innen-Markt ist noch mehr von der Corona-Krise betroffen als der Trainingsmarkt, weil Events mit vielen Personen einerseits aktuell extrem vielen Restriktionen unterliegen und andererseits auch eine länger organisatorische Vorlaufzeit haben. Daher wirkt sich in der Eventbranche die Planungsunsicherheit besonders heftig aus.

Am Beginn der Pandemie wurde der Markt mit kostenlosen Online-Angeboten überschwemmt. Allmählich werden die Kund:innen wieder wählerischer, von wem sie sich inspirieren und bestärken lassen. Und es entsteht wieder das Bewusstsein, dass diese Qualität auch einen höheren Preis wert ist.

Wie in allen Krisen trennt sich auch jetzt Spreu von Weizen. Krisengewinner:innen sind schon jetzt all jene, die sich technologische Möglichkeiten zu einem frühen Zeitpunkt erschließen. Nach der Krise haben jene die Nase vorne, die die durch stornierte Aufträge gewonnene Zeit einerseits nutzen, ihre Netzwerke zu intensivieren und sich als Speaker:in weiter zu entwickeln. Es zeichnet sich schon ab, dass die Speaker:innen-Szene gerade einen Qualitätssprung erfährt in dem für Mittelmäßigkeit nur mehr wenig Platz ist.

Wie werden Online-Speeches angenommen?

Es ist unglaublich, was online alles möglich ist. Die allermeisten Teilnehmenden sind freudig überrascht, dass nicht nur Inhalte, sondern auch extrem viel Emotion und Atmosphäre online vermittelt werden kann. Sie vermissen hauptsächlich die informellen Gespräche in den Pausen, die auch mit kreativen Tools nur ansatzweise ersetzt werden können. Je bedeutsamer das Vernetzen und die Beziehungspflege der Community sind desto schwieriger ist es, Kund:innen Online-Veranstaltungen schmackhaft zu machen.

Wie sieht das Honorar bei Online-Speeches aus?

Ich verrechne für Online-Speeches das gleiche Honorar wie für Präsenzvorträge. Ja, ich erspare mir die Reisezeit. Der Kunde erspart sich aber die Reisespesen – nicht nur meine, sondern vor allem die der Teilnehmenden. Online ähnlich wirksam zu sein wie in Präsenz erfordert auch eine noch intensivere Vorbereitung und einen wesentlich höheren persönlichen Einsatz. In einem Raum mit vielen Anwesenden werde ich nach dem Start vom Flow des gemeinsamen Erlebens getragen. Hinter der Kamera muss ich diese Energie mit meiner Vorstellungskraft selbst schaffen. Ganz abgesehen von dem hohen technischen Aufwand, der dahintersteckt.

Welche Veränderungen werden nachhaltig bleiben?

Auch zukünftig wird es viele Online-Vorträge und -Konferenzen geben. Und ich verspüre eine große Sehnsucht, sich wieder in Präsenzveranstaltungen zu begegnen. Daher wird es vermutlich ein Mix werden. Das Verhältnis Präsenz- zu Online-Formaten steht dabei in enger Korrelation mit dem Verhältnis zwischen der Vermittlung von Inhalten und der Bedeutung des GEMEINSAMEN Erlebens.

Toll ist es, dass man Vortragende in hybriden Formaten aus anderen Ländern dazuschalten kann. Viele werden auch davon Gebrauch machen via Streaming aus der Ferne teilhaben zu können. Ein Veranstalter für den DACH-Raum hat früher einen jährlichen Kongress jeweils in einer anderen deutschen Stadt angeboten. Jetzt gibt es an 7 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur gleichen Zeit die Veranstaltung mit der Möglichkeit via Streaming. Vorträge von anderen Standorten zu hören.

In der Pandemie hat sich auch gezeigt, wie wir alle in unserer Welt der Umbrüche mit zunehmender Komplexität, Ungewissheit und Widersprüchlichkeit gefordert sind. Wir Speaker können mit unseren Denkanstößen in kurzer Zeit höchst effektiv zur Innovationskraft einzelner Menschen, ganzer Unternehmen und damit auch unserer Gesellschaft beitragen. Deshalb schaue ich zuversichtlich in meine/unsere Speaker-Zukunft

Hier können Sie den ganzen Artikel lesen: Magazin TRAiNiNG „Neues Speaking nach Corona?“

Über: Monika Herbstrith-Lappe

Geschäftsführende Unternehmerin von Impuls & Wirkung – Herbstrith Management Consulting GmbH, High Performance Coach, Keynote Speaker, Top Trainerin, Certified Management Consultant, Autorin von Büchern und Fachartikeln