Das Magazin TRAiNiNG hat Monika Herbstrith-Lappe zum
Speaker des Jahres 2024
gekürt. Grundlage dafür war, dass die beiden Herausgeber Christoph Wirl & Gernot Winter eine Keynote von den nominierten Speaker:innen besuchen und anhand einer Bewertungsskala den/die Preisträgerin auswählen. Monika Herbstrith-Lappe haben die beiden Juroren bei ihrer Keynote
„Aufblühen statt Ausglühen
raus aus dem Stress & rein in den Flow“
im Stadttheater Gmunden, das im November 2023 den Auftakt zu „Orange the World“ der Soroptimistinnen, Club Traunsee gebildet hat.
Sie wurde eingeladen, sich als Speakerin vorzustellen:
„Ich bin zutiefst dankbar, dass ich als Speakerin das leben kann, was mir als Mensch wichtig ist: Menschen erheitern und inspirieren, ermutigen und bestärken. Ich habe darin mein IKIGAI gefunden. In Coachings arbeite ich gerne mit dieser japanische Sinnphilosophie, die besagt, dass jeder Mensch sein IKIGAI, seinen individuellen Lebensauftrag hat. Es ist die Schnittmenge der Antworten auf die 4 Fragen:
- „Was kannst du gut?“
- „Was machst du gerne?“
- Was braucht die Welt?“
- „Wofür wirst du bezahlt?“
Es gilt, diesen zu finden und danach zu leben.
Dabei bin ich mir der Wirkmacht von Bühnen bewusst.
- „Was tut den Menschen im Publikum gut?“
- „Was bringt Unternehmen und uns als Gesellschaft weiter?“
- „Was bereichert die Veranstaltung und ist im Sinne der Veranstalter:innen?“
sind Leitfragen, die für jeden Vortrag und jede Keynote meine Grundlage bilden.
Auf der Bühne zu stehen ist für mich ein »Flow-Surfen«: Nach einer sehr kurzen Startphase erfüllt mich der Flow, die Meisterschaft der Leichtigkeit. So flute ich auch sehr große Räume. Auf diesen Wellen kann ich dann kunstvoll reiten. Übrigens ich halte auch Online-Vorträge. Ich weiß es so zu schätzen, wenn ich bei der Aufzeichnung zumindest von einem menschlichen Gesicht Rückmeldung bekomme. Die Aussage eines Online-Teilnehmers
»Wow! Sie sind online präsenter als viele Speaker in einem Präsenzvortrag.«
freut mich besonders.
Als Trainer schätze ich es, dass ich in Kleingruppen über einen längeren Zeitraum die einzelnen Teilnehmer ein Stück kennenlerne und individuell auf sie eingehen kann. In Trainings nutze ich meine Methode „Multi-Einzelcoaching“: Ich bearbeite die individuellen Situationen und Fragestellungen eines Einzelnen so, dass dennoch alle davon profitieren. Diesen Mindset bringe ich auch auf die Bühne mit. Nie ist das Publikum für mich eine Masse. In Anlehnung des Zitats von Karl-Heinz Böhm
„Es gibt nicht 8 Milliarden Menschen,
sondern 8 Milliarden mal 1 Menschen.“
sehe ich nicht tausend Menschen, sondern tausendmal EINEN Menschen im Saal. Und das mit viel Herzblut. Ich glaube, das kann man auch spüren.
Auf der Bühne zu stehen, liebe ich ganz besonders. Es ist für mich ein „Flow-Surfen“: Nach einer sehr kurzen Startphase erfüllt mich der Flow, dieser entspannte Hirnzustand, der sowohl das sympathische Nervensystem der Leistungsstärke als auch das parasympathische Nervensystem der Entspannung aktiviert. Sprezzatura stellt sich ein, die Meisterschaft der Leichtigkeit. Dieser geht eine sehr intensive Phase des Erfahrungen Sammelns und auch der Vorbereitung voran. Diese freudvolle Energie überträgt sich auf das Publikum. So flute ich auch sehr große Räume. Auf diesen Wellen kann ich dann kunstvoll reiten. Eine positive Erfolgsspirale. Ganz nach meinem Geschmack.
Flow erlebe ich bei meiner Arbeit als Speakerin, Trainerin und High Performance Coach. Und es steht auch im Mittelpunkt meines vielfältigen Themen-Repertoires. Mein Buch
„leistungsstark & lebensfroh
Hochwirksame Impulse für nachhaltigen Erfolg,
heiter-souveräne Leichtigkeit und empathische Lebensfreude“,
das ich gemeinsam mit meinem Mann Manfred Lappe geschrieben habe, hat sich in der Zwischenzeit knapp 8.000-mal verkauft. Das ist für ein österreichisches Fachbuch sehr viel. Mein neuestes Buch
„Aufblühen statt Ausglühen
raus aus dem Stress & rein in den Flow“
beruht auf meiner neurowissenschaftlichen Masterarbeit.
Gesunde Freude am Schaffen versus krankmachenden Stress ist ein Lebensthema von mir. Ich selbst war workaholic. Weil es in meinem persönlichen Umfeld viele Tragödien gab, bin ich in die philosophischen Tiefen meines Mathematik- und Physikstudiums abgetaucht. Damals habe ich auch schon intensiv Flow erlebt, das so wundervoll ablenkend ist, weil man alles rundherum vergisst. Die Schattenseite davon ist die Suchtgefahr. Zum Glück habe ich in dieser nicht-stofflichen Sucht Zuflucht gesucht und gefunden. Denn sie hat auch den Vorteil, dass sie leistungsstark macht.
Als „Streberin“ habe ich auch Mobbing-Erfahrungen gesammelt. Jetzt sage ich, ich war Denk-Leistungssportlerin. Ich habe – wie Reinhold Messner in den Bergen – meine persönlichen Grenzen ausgelotet. Mein Rekord waren 65 Wochenstunden in einem Semester. Mein Doppelstudium habe ich im Alter von nur 22 Jahren mit dem Notenschnitt 1,0 abgeschlossen. Danach bin ich in die Erwachsenenbildung am TGM, Schule der Technik, in der Abteilung Wirtschaftsingenieurwesen für Berufstätige gestartet. Mein erster Chef und Mentor Julius Schärf, der mich außerordentlich gefördert und gefordert hat, hat zu mir gesagt, noch nie einen Menschen mit so wenig Selbstwertgefühl getroffen zu haben. Es hat ihn empört, dass ich mich von meinem damaligen Partner öffentlich demütigen habe lassen. Um meine jugendliche Unsicherheit und Schüchternheit zu überwinden habe ich mir in meiner Vorstellung einen Ur-Ur-Ur-Großvater zugelegt, der Hofnarr war. So konnte ich meine Kreativität ausleben und mich auch keck durchsetzen. Das artige Kind entschuldigte sich sofort: „Oh, die Erbmasse von meinem Ur-Ur-Ur-Großvater, dem Hofnarren hat wieder zugeschlagen.“ Dieser hofnärrische Humor leistet mir seit damals allerbeste Dienste.
Davor habe ich schon auf einem Didaktik-Kongress an der Universität Klagenfurt für mehrere hundert Mathematik- und Physikprofessor:innen einen Vortrag über meine Physik-Diplomarbeit über die Physik des Hörens, Sprechens und Gleichgewichthaltens gehalten.
Zu meiner Verwunderung war das Publikum begeistert. Jetzt erst weiß ich warum: Als Gründungsvorständin vom Club Max Reinhardt Seminar, dem Förderverein der Schauspiel- und Regiestudierenden an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien habe ich insbesondere aus den Gesprächen mit den Regisseuren sehr viel Wertvolles für mein Speaking gelernt.
Das hat mich zur spannenden Erkenntnis gebracht: Ich nutze seit mehr als 40 Jahren Storytelling zur Verpackung meiner Inhalte und Botschaften – auch wenn ich es erst seit 15 Jahren weiß. Quantenphysik und Relativitätstheorie sind so komplex, dass es schon immer auch unter Wissenschaftler:innen üblich ist, Erläuterungsgeschichten mit Zügen, Rolltreppen, Zwillingen oder der Schrödinger-Katze zur Veranschaulichung zu nutzen. Storytelling ist meine natürliche „Lern-Muttersprache“, die ich für alle Vorträge nutze.
Nicht nur in der Form der Wissensvermittlung hat mich mein philosophisch-naturwissenschaftliches Studium sehr geprägt. Seit damals fühle ich mich besonders wohl, wenn es die Brücke zwischen des Hard Facts der Zahlen, Naturwissenschaft und Technik auf der einen sowie den Soft Skills der Menschen und Beziehungen auf der anderen Seite zu schlagen gilt. Ich freue mich daher besonders, wenn ich auf Fachkonferenzen das „Sprungbrett“ am Beginn, das „geistreiche Dessert“ als After-Lunch-Special-Keynote nach dem Mittagessen, die Abschluss-Keynote als krönender Abschluss oder die „humorvolle Vorspeise“ bei Gala Dinners für Experten gestalten darf. Rational denkende Menschen kann ich als Naturwissenschaftlerin gut in ihrer Welt abholen und dann über menschliche und zwischenmenschliche Themen reden.
Von der Mathematik bin ich gewohnt, dass man durch Veränderung von Annahmen Lösungsräume vergrößern kann. Es gibt immer mehr Möglichkeiten, als man zunächst sieht. Dieses Ermöglichungsdenken ist auch die Grundidee von meinem „Meer der Möglichkeiten“: Es lädt ein zu einem Perspektivenwechsel, der den Denkhorizont dehnt und das Handlungsrepertoire erweitert.
Darüber hinaus spielt mein Möglichkeitsmeer an, dass ich meine Tauchbegeisterung als Inspirationsquelle auch beruflich nutze. Ein sogar kritischer Teilnehmer hat mir lange nach dem Event ein Mail geschrieben, dass er durch meine einprägsamen Worte in einer Gefahrensituation mit einem Hai die Ruhe bewahren konnte. Dass meine Methoden „sharkproof“ sind, erfüllt mich mit Stolz. Zwei Seiten hätte ich für das Magazin TRAiNiNG schreiben sollen, was vom Tauchen für das Business lernen kann. Herausgekommen ist das Buch
„Tauchen im Ozean des Lebens
Tauch-Erfahrungsschätze für den privaten & beruflichen Alltag“.
Besonders gerne werde ich auch als „Energiequelle“ für Firmenevents gebucht, um im Wechselspiel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit Schwung in Unternehmen insbesondere in Veränderungsprozesse zu bringen. Die Dynamik unserer VUCA-Welt im Umbruch ist gerade ziemlich fordernd, weil sie von einem hohen Grad an Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Widersprüchlichkeit geprägt ist.
Aus der Quantenphysik kommend bin ich im Umgang mit Komplexität und Widersprüchlichkeit bestens vertraut. Mit meinen psychologischen Erfahrungsschätzen, die ich auch noch – zur Naturwissenschaft zurückkommend – mit einem neurowissenschaftlichen Studium fundiert habe, weiß ich wie unser Hirn „tickt“ und wie man Emotionen klug steuern kann. So lässt sich „Angst vor …“ in „Freude auf …“ umpolen und die intensive Ärger-Energie als Antrieb upcyclen. Lachen hat sich als wirkungsvollstes Stressventil. in der Evolution bewährt. Darum mein Appell:
„Wir sollten Humor viel ernster nehmen
und g’scheit blödeln.“
„Sie hat den Saal zum Lachen und zum Nachdenken gebracht.“
in der Raiffeisenzeitung nach einem Kundenevent ist meine Lieblingsrückmeldung. Im Sinne von Steve Jobb’s „Stay Hungry. Stay Foolish“ erschließe ich Humor als Quelle der Kreativität, Innovationskraft und Resilienz.
Dabei nutze ich auch mein Alter als Vorteil. Wenn ein Fünfzigjähriger zu mir sagt: „Dafür bin ich zu alt.“ zeige ich ihm meinen Pensionsausweis. Vor drei Jahren habe ich 60-jährig meine reguläre Alterspension angetreten und mache jetzt das, was mir große Freude bereitet: Als Speaker arbeiten sowie in meiner Freizeit gemeinsam mit meinem Mann tauchen, ins Theater gehen und am allerliebsten mit unserem Enkel spielen. Er hat auch schon das Bilderbuch „Allgemeine Relativitätstheorie für Babys“: „Das ist ein Ball. Der Ball hat eine Masse. Das ist der Raum. Die Masse krümmt den Raum. …“
Ich möchte noch möglichst lange meine tiefgründigen Erfahrungsschätze auf Bühnen mit vielen Menschen teilen. Mein Credo lautet dabei:
„Vom Alten lernen, Neues zu machen“.
Als Naturwissenschaftlerin stehe ich auch der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz sehr offen gegenüber. Im Alter von 20 Jahren habe ich an einem Kongress „Ethik der Physik“ im Deutschen Museum in München über die Verantwortung der Physiker für die Folgen ihrer Erkenntnisse, wie z.B. die Atombombe mitdiskutiert.
Jetzt engagiere ich mich – u.a. als Botschafterin von WOMENinICT – für Digitalen Humanismus. Ich setze mich dafür ein, dass „mehr digital“ „mehr menschlich“ ermöglicht, indem uns die Künstliche Intelligenz den Rücken freispielt, damit wir Menschen – privat UND beruflich – mehr Zeit für menschliche Beziehungen haben.
Zukunft braucht Zuversicht.
Ich hoffe auf die Industrie 5.0. Sie inkludiert Menschlichkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz. Dazu möchte ich wirkungsvoll beitragen. KI-System werden zunehmend die besseren Fachspezialisten. Gefragt sind dann Menschen, die jenseits der Denktrampelpfade Themen in kreativer Weise miteinander verbinden: Als „Expert-Generalist“ im Sinne von Orbit Gadiesh bzw. „Neo-Generalist“ von Kenneth Mikkelsen und David Epstein. Genau das ist auch die Idee von meinem Meer der Möglichkeiten. Statt zusätzliche Themen-Inseln zu schaffen oder um bestehende zu konkurrieren, verbindet es unterschiedliche Welten und fügt sich prägend in die Themen-Landschaft der Kunden. Ich bin darauf spezialisiert, nicht spezialisiert zu sein. Vielmehr liebe ich – beim Tauchen und auf Bühnen – die üppige Vielfalt von Ökosystemen.“
Hier können Sie die Coverstory vom Magazin TRAiNiNG lesen.
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